Wie man die richtige Work-Life-Balance findet und wie sie zur Lebensqualität beiträgt.

Welche Relevanz hat eine Work-Life-Balance für Berufseinsteiger:innen in der PR-Branche? Und wie kann man gerade zu Beginn der eigenen Karriere Berufs- und Privatleben unter einen Hut bringen? Das verrät Jennifer Heckenast, Kommunikationsverantwortliche der CAELIA Group im Interview mit den Studierenden der Fachhochschule Sankt Pölten.

Das Thema Work-Life-Balance wird in der Kommunikationsbranche schon lange diskutiert. Aber vor allem während der Corona Pandemie und der Homeoffice Debatte, sind die Überlegungen, wie man eine gute Work-Life-Balance gestalten kann, immer lauter geworden. Durch das Einführen von Online-Unterricht hat sich das Thema außerdem zum ersten Mal auf eine jüngere Bevölkerungsgruppe gerichtet. Aber hat man als Berufseinsteiger:in ein Recht auf Work-Life-Balance?

Was ist Work-Life-Balance?

Work-Life-Balance bedeutet für jeden etwas anderes. Während eine Person vollkommen im Job aufgeht und es ihr/ihm nichts ausmacht, länger im Büro zu bleiben, möchte eine andere Person eher Teilzeit arbeiten und mehr Flexibilität über die Freizeitgestaltung haben. Jede*r hat seine eigenen Bedürfnisse und Prioritäten. Deshalb gibt es keine einheitlich gültige Formel, die das perfekte Maß an Work-Life-Balance bestimmt. Jede*r muss sich individuell überlegen, wo der eigene Fokus liegt und wie man sich die Zeit mit Arbeit, Freizeit und Familie einteilt. Man muss nicht leben, um zu arbeiten – es ist auch okay zu arbeiten, um zu leben.

Es gibt immer etwas, das bis morgen warten kann

Für junge Menschen ist das Thema Work-Life-Balance besonders schwierig. Da sie am Anfang ihrer Karriere stehen, haben sie oftmals das Gefühl, dass sie kein Recht auf ausreichend Freizeit haben, da sie sich im Job erst beweisen müssen. Hinzu kommt, dass es oft an Erfahrung im puncto Grenzen setzen und “Nein“-sagen mangelt. Besonders herausfordernd ist es, eine Balance zu finden, wenn man arbeitet und nebenberuflich studiert. Hier kommen die Familie und der Freundeskreis oftmals zu kurz. Jennifer Heckenast, verantwortlich für PR & Marketing bei der CAELIA Group, macht nebenberuflich einen Master. Sie erzählt, dass man im Studium neben den fachlichen Kompetenzen auch gutes Zeitmanagement und das richtige Setzen von Prioritäten trainiert. „Man lernt effizient mit seiner Zeit umzugehen und weiß diese viel mehr zu schätzen.” Außerdem erklärt sie, dass man nicht nur zu jeder Aufgabe „Ja“ sagen muss, sondern auch Grenzen setzen kann – auch im Beruf. „Es ist wichtig, auch mal “Nein“ zu sagen oder einfach einzusehen, dass die Arbeitszeit wirklich vorbei ist. Man kann in der Arbeit immer Überstunden machen und es gibt immer was zu erledigen. Aber genauso gibt es immer etwas, das auch bis morgen warten kann. Und da ist eben auch wichtig, dass man Grenzen setzt und mal sagt, dass es genug ist.”

Für die Kommunikationsexpertin bedeutet Work-Life-Balance ein Leben, in dem Arbeit und Privatleben so ausgeglichen sind, dass am Ende Lebensfreude rauskommt.

Den passenden Ausgleich finden

Gibt es nun spezielle Tipps, was man tun kann, wenn die Work-Life-Balance nicht mehr gegeben ist? Das ist eine Frage, die sich viele stellen. Doch auch hier ist die Antwort sehr individuell und von der Person abhängig. Laut Jennifer Heckenast muss jede/r hier selbst den passenden Ausgleich finden. Für die einen ist das ein Treffen mit der Familie oder Freunden und für andere ist es etwa Sport. Sie hebt hier ebenfalls hervor, dass es wichtig ist, sich selbst daran zu erinnern, sich die Zeit zu nehmen und auch mal Dinge zu tun, die einem Spaß machen. Was genau das dann ist, sollte jeder/e für sich entscheiden.

Wichtig ist für sie hier auch nicht nur der passende Ausgleich, sondern auch die Kommunikation mit der Familie. „Es ist schon wichtig, dass das ganze Umfeld auch weiß, wie aufwendig das alles ist”. Das Verständnis und die Unterstützung des persönlichen Umfelds hat auch ihr damals sehr geholfen, mit der Work-Life-Balance besser umzugehen.

Den Überblick behalten

Ein wichtiger Punkt, den die Kommunikationsexpertin öfter betont, ist die Selbstorganisation. Gerade wenn viele Termine im Berufsalltag und dem Studium bevorstehen, ist es essenziell, den Überblick zu behalten. Sie spricht hier von einem strukturierten Terminkalender oder sonstigen organisatorischen Hilfsmitteln, um sich den Alltag besser einteilen zu können. „Auch wenn die ganze Woche dann durchgeplant ist, hilft es, den Alltag besser durchzustehen”.

Work-Life-Balance ist also ein persönliches Thema. Jeder muss für sich überlegen, welche Prioritäten man hat und wie man seine Zeit einteilen möchte. Auch wenn die Karriere wichtig ist, sollte sie nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit und Lebensfreude aufgebaut werden.

Die Autor:innen

vlnr.: Celina Prinz, Laura Maihoffer und Gloria Pitterle sind Studierende der FH St. Pölten des Studiengangs Marketing und Kommunikation