Alexander Raffeiner, Gründer der PR-Agentur RAFFEINER REPUTATION hat sich den Traum einer eigenen Agentur erfüllt. Nach der Gründung der PR-Agentur im Jahr 2011 folgte heuer die Eröffnung seiner Business-Eventlocation „LOFT1080“. Im Interview gibt Raffeiner Einblicke in den Agenturalltag, erzählt von Herausforderungen und gibt Tipps, wie der Agenturaufbau gelingen kann.

Persönlicher Painpoint als Inspirationsquelle

Erfolgreiche Ideen kommen nicht von ungefähr. Oft sind es persönliche Probleme, Anliegen oder undurchdachte Lösungen, die zum Nachdenken anregen und neue Ideen hervorbringen. „Du hast etwas, das dich beschäftigt, womit du nicht einverstanden bist. Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn sehr oft in Seminarräumen gearbeitet, war aber häufig enttäuscht vom Umfeld und der Ausstattung. Das war mein persönlicher Painpoint. Da habe ich mir gesagt, dass muss doch besser gehen“, berichtet Alexander Raffeiner die Entstehung seiner neu gegründeten Eventlocation „LOFT1080“. Eine Idee reift oft über Jahre heran, die Umsetzung dieser kann dann aber auch schnell über die Bühne gehen.

Gerade am Anfang sehen sich Agenturgründer:innen mit einer Vielzahl an operativen Aufgaben konfrontiert. Hier erweist es sich als unerlässlich, sich für keine Aufgabe „zu schade“ zu sein. In weiterer Folge zahlt es sich aus, so früh wie möglich Vertrauen zu schenken und eine Person im Team zu haben, die man von Anfang an in die Aufgabenbereiche einführen kann. Diese Konstellation ermöglicht eine sukzessive Verteilung der Aufgaben.

Aber nicht nur der Zeitdruck, zahlreiche Aufgaben zeitgerecht zu erledigen, kann ab und an immens sein. Auch der allgegenwärtige mentale Druck, die Angst zu scheitern, kann vor allem für junge Agenturgründer:innen eine hohe Belastung darstellen. So auch für Raffeiner bei der Gründung seiner PR-Agentur im Jahr 2011. Heute sieht der CEO von „RAFFEINER REPUTATION“ die Gründung von „LOFT1080“ deutlich gelassener: „Ich bin überzeugt davon, die Idee wird funktionieren. Aber selbst wenn sie nicht aufgeht, ist das kein Weltuntergang. Es gibt tausend andere Möglichkeiten in unserer Branche.“

Kundenakquise bildet das Fundament

Eine der größten Hürden zu Beginn einer Agenturgründung ist die Gewinnung von Kund:innen. Hierbei konnte der damals 29-jährige Raffeiner aufgrund seiner beruflichen Laufbahn bereits auf ein bestehendes Netzwerk aus öffentlichen Organisationen und Verbänden zurückgreifen. Mit der nötigen Hands-On-Mentalität kontaktierte der Agenturchef diverse, ihm bekannte Entscheidungsträger:innen und machte sie zu Kund:innen von RAFFEINER REPUTATION. Auch heute noch zählen viele dieser Unternehmen zum treuen Kundenportfolio der Kommunikationsagentur. Neben dem vorhandenen Netzwerk hegte Alexander Raffeiner eine große Leidenschaft für die kommunikative Auseinandersetzung mit komplexen Inhalten. So fokussierte sich die Agentur früh auf öffentlich relevante und schwierige Themen wie die Bereiche Infrastruktur, Umwelt oder Gesundheit.

Strategie braucht Partizipation und Wertevermittlung

Um eine erfolgreiche Strategie für sich selbst, aber auch die Kund:innen festzulegen, bedarf es laut Raffeiner vor allem Kernwerte und Beteiligungsprozesse. „Strategie ist nichts, was man Kund:innen von außen aufoktroyieren kann. Vielmehr ist es essenziell, die handelnden Personen der Unternehmen in den Strategieprozess einzubinden und gemeinsam mit ihnen Kernwerte zu erarbeiten. Im Zuge dessen arbeiten wir sehr oft mit Umfragen, Workshops und machen die Mitglieder der Organisation und ihre Bedürfnisse zum Teil der ‚Veränderung‘“, gibt Raffeiner Einblicke in die kundenzentrierte Herangehensweise. Bei RAFFEINER REPUTATION gibt es selbst eine Wertepyramide, bestehend aus den drei Kernwerten Klarheit, Konsequenz und Gelassenheit, welche die Identität der Agentur widerspiegeln. Klarheit in der Kommunikation, um komplexe Themen vereinfacht auf den Punkt zu bringen. Konsequenz, um Prozesse langfristig und zielgerichtet zu verfolgen und Gelassenheit, um in Krisensituationen die nötige Ruhe auszustrahlen. Diese Werte werden innerhalb der Agentur aber auch in Zusammenarbeit mit den Kund:innen aktiv gelebt und spiegeln sich auch in den Verhaltensweisen der Akteur:innen wider.

Kreation rundet Story ab

Den genauen Ablauf von Strategie zu Story hin zur Kreation veranschaulicht Raffeiner im Gespräch anhand eines Best-Practice Beispiels, dem „LOFT1080“. Das Konzept der Business-Eventlocation folgt demselben Schema wie dem der Agentur. Im ersten Schritt, der Strategie, geht es um die Positionierung. Im Fall vom „LOFT1080“ ist diese Positionierung ganz klar: „Wir sind Gastgeber:innen statt Vermieter:innen und gehen die Extrameile“, so Raffeiner. Um die Positionierung auch nach außen zu tragen, muss im nächsten Schritt die Story dementsprechend angepasst werden. Hier geht es darum, die passende Sprache zu wählen, um die Gäste zu erreichen. Raffeiner legt dabei in der Kommunikation großen Wert auf Emotionalisierung und verleiht der Location ein Gesicht. Im dritten und letzten Schritt, der Kreation, liegt der Fokus auf der Bildsprache, welche ein Gesamtkonzept ergibt.

Zu Beginn fokussierte sich die Agentur nur auf Strategie, Positionierung und PR. Mit der Zeit kam jedoch der Wunsch von Seiten der Kund:innen, dass das Unternehmen auch die Kreation übernimmt. So traf der Agenturchef die Entscheidung, einen externen Partner zu integrieren und entschied sich dabei für seinen langjährigen Jugendfreund und Creative Director Philipp Handle von Handle Creativ. Daraus ist eine feste Agentur-Partnerschaft entstanden. Bei der Einbeziehung von externen Partner:innen legt Raffeiner großen Wert auf ein starkes Vertrauensverhältnis.

Die Einbindung der Partner:innen wie auch der Kund:innen in den gesamten Prozess von Strategie über Story bis hin zu Kreation ist erfolgsentscheidend. Die Kreation wird daher bei RAFFEINER REPUTATION von Anfang an eingebunden und gebrieft und gewährleistet somit eine erfolgreiche Zusammenarbeit und Abwicklung der Projekte.

Die Autor:innen

Sebastian List, Samira Qasem, und Julian Uhlig studieren Marketing und Kommunikation an der Fachhochschule St. Pölten.